*Musik*
Ja, schönen guten Abend. Ich freue mich, dass zu Beginn des neuen Jahres doch wieder viele interessierte Menschen den Weg zu uns gefunden haben.
Sie haben ein Thema heute vor sich, was leider immer noch nicht ganz so erfreulich ist.
Es ist leider immer noch die häufigste Krebserkrankung der Frau, ist der Brustkrebs.
Allerdings kann man sagen, es hat sich natürlich vieles getan im Wandel der Zeit in den letzten zwei, drei Jahrzehnten.
Ich kann selber beruflich auf Zeiten zurückblicken, wo wir noch ganz andere Wiederherstellungsverfahren hatten, als wir die heute haben.
Und Sie haben das Glück, dass heute Abend zwei sehr erfahrene Kolleginnen und Kollegen Ihnen aus Ihrer Sicht die aktuellen Erkenntnisse vortragen werden
und auch versuchen werden, die Thematik so zu beschreiben, dass Sie etwas mitnehmen können
und Sie können nachher sicher auch an die Dame und den Herren Fragen stellen, die Sie bewegen, wenn Sie oder auch noch was vertiefen wollen.
Also es geht darum, dass wir von Anfang an, was ist heute möglich, wann kann man Brustkrebs erkennen,
wie macht man das, was hat sich entwickelt, ein Verfahren und was kann man tun?
Ich will vielleicht noch kurz dazusitzen. Ich habe, als ich meine chirurgische Ausbildung angefangen habe,
oft erlebt, dass es hieß, man kann eine Brust wieder erst herstellen, wenn mindestens fünf Jahre vergangen sind
nach der Diagnose Brustkrebs oder nach der Behandlung.
Man kann heute nur sagen, es war nie wissenschaftlich begründet, so etwas zu sagen.
Und auch sehen wir manchmal noch Patienten, die mit zu uns kommen, wo die 20 Jahre schon keine Brust gehabt haben
und dann sagen, ja mein behandelnder Arzt hat gesagt, Gott hat es gegeben, hat es genommen.
Und um das Vorurteil etwas klarzustellen, würde ich gerne an die beiden Kolleginnen und Kollegen übergeben,
damit sie Ihnen erzählen, was ist heute möglich mit der Brustkrebskonstruktion und wann kann man die Brustkrebs entdecken.
Also Frau, Privatdozentin Carolin Hack ist die stellvertretende Direktorin der Universitätsfrauenklinik und sie wird den Reigen eröffnen.
Lieber Herr Professor Horch, vielen Dank.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich darf Sie auch ganz herzlich zur Bürgervorlesung heute begrüßen
und im ersten Part möchte ich Ihnen ein paar allgemeine Aspekte zum Thema Brustkrebs erklären
und auch insbesondere auf die operative Therapie eingehen, wie wir sie bei uns in der Frauenklinik durchführen.
Zunächst meine Interessenskonflikte. Sie alle wissen, dass in Deutschland und auch weltweit immer mehr Menschen an Krebs erkranken.
Die Medien titeln Krebskrankheit des Jahrhunderts
und da gibt es verschiedene Faktoren, die beim Risiko für Krebserkrankungen und insbesondere auch für Brustkrebs eine Rolle spielen.
Da möchte ich gleich noch drauf eingehen.
Wir schauen uns zunächst die Statistiken an und Sie sehen, dass Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung der Frau in Deutschland ist und zwar mit Abstand.
Auf Platz zwei ist der Darmkrebs und auf Platz drei der Lungenkrebs.
Beim Mann steht das Prostatakarzinom an erster Stelle.
Wie sieht es aus mit den Sterblichkeiten? Auch da liegt Brustkrebs ganz klar vorne,
das heißt, die meisten Frauen sterben zahlenmäßig an Brustkrebs.
Das liegt vor allem daran, nicht weil die Prognose von Brustkrebs jetzt so schlecht ist, sondern weil Brustkrebs absolut gesehen eben die meisten Tumorerkrankungen bei der Frau ausmacht.
Im Gegensatz dazu ist Lungenkrebs relativ aggressiv, ist die zweithäufigste Todesursache bei Tumorerkrankungen der Frau gefolgt vom Darmkrebs.
Ungefähr 70.000 Frauen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Brustkrebs
und fast 18.600 Frauen sterben jährlich an Brustkrebs, das ist relativ viel.
Trotzdem ist das Fünfjahres Überleben mit 87 Prozent im Vergleich zu anderen Krebsarten relativ gut.
Das liegt vor allem daran, dass wir sehr gute diagnostische Möglichkeiten haben, um den Brustkrebs frühzeitig zu erkennen und dann dementsprechend auch gut therapieren zu können.
Und zum anderen liegt es natürlich an den neuen innovativen, sehr effektiven Therapiemethoden,
vor allem medikamentöser Art, die wir zur Verfügung haben
und die in den letzten Jahren drastisch dazu beigetragen haben, die Prognose von Brustkrebs zu verbessern.
Übrigens auch in der metastasierten Situation
beziehungsweise dann im palliativen Zustand können Frauen auch mit Metastasen noch relativ lange überleben.
Der wichtigste Risikofaktor bei Brustkrebs ist letztendlich das Alter, also das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter an.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ungefähr 64 Jahren,
also zahlenmäßig macht die Gruppe der 50- bis 69-jährigen Patientinnen das Kollektiv aus, wo Brustkrebs am häufigsten auftritt.
Was spielt sonst noch eine Rolle?
Frühere Strahlentherapie, vor allem im Bereich des Brustkorbs, aufgrund von anderen Erkrankungen, zum Beispiel Lymphdrüsenkrebs,
aber auch Diabetes, also die Zuckererkrankung.
Presenters
Prof. Dr. Andreas Arkudas
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:55:24 Min
Aufnahmedatum
2024-01-08
Hochgeladen am
2024-01-09 14:16:03
Sprache
de-DE